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Befähigungskurs für neue ehrenamtliche Mitarbeiter im ambulanten Hospizdienst Bad Arolsen abgeschlossen

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Sechszehn Frauen und ein Mann haben kurz vor Ostern ihren Befähigungskurs zu ehrenamtlichen Mitarbeitern des ambulanten Hospizdienstes in Bad Arolsen abgeschlossen.

Jeder vierte Deutsche will inzwischen in einem Hospiz oder mit hospizlicher Begleitung sterben. Auch Angehörige stehen diesen Angeboten sehr offen gegenüber.

Theorie und Persönlichkeit

Mitte September 2017 treffen sie sich zum ersten Mal. Sie kennen sich – noch – nicht und tragen deshalb Namensschilder. Sie kommen aus verschiedenen Berufen und Lebenswirklichkeiten. In siebzig Stunden sollen sie jetzt gemeinsam viel lernen über die Bedürfnisse, Ängste und Wünsche Sterbender und deren Angehörige. Es werden pflegerische, rechtliche und seelsorgerische Themen behandelt. Die Kommunikation mit Sterbenden und ihren Angehörigen, die Möglichkeiten der Palliativmedizin, Patientenverfügungen und natürlich die Anzeichen des herannahenden Todes waren weitere Themen.

Die alles umfassende Schweigepflicht zog sich zudem wie ein roter Faden durch jede Kurseinheit. Eine der Teilnehmerinnen hat schon jetzt ein klares Ziel: “Ich weiß aus persönlicher Erfahrung wie schwer es ist mit dem Sterben umzugehen und möchte es bessermachen.“ Der Umgang mit einem Sterbenden erfordert ein vielseitiges Wissen und ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen.

So waren alle theoretischen Inhalte immer verbunden mit den Berichten von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. Das war für alle Beteiligten nicht immer leicht, manchmal kamen Zweifel auf. Warum sollte es wichtig sein das Innere nach außen zu kehren, bevor man als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Hospizdienstes in ein Sterbezimmer gehen kann? Kursleiterin und Koordinatorin, Corinna Schwolow sagt: "Sterbende brauchen ein stabiles Gegenüber. Nur wer psychisch mit sich im Einklang ist, kann ihnen unbefangen und frei begegnen. Am Lebensende spüren Menschen Ängste und Befürchtungen des anderen schnell. Und sie spüren, ob man authentisch ist“.

Abschlusswochenende im Kloster

Abgeschlossen wurde der Kurs mit einem langen Wochenende vor Ostern in der Benediktinerinnen-Abtei vom heiligen Kreuz in Herstelle. Alles Gelernte sollte unter Anleitung noch einmal vertieft werden. Rückschau, Trauer und Resilienz, die seelische Widerstandskraft waren die Themen. „Wir haben auch gelernt, auf uns selbst zu schauen. Nicht mehr zu geben als das, was wir wirklich geben können“ ergänzt eine der Teilnehmerinnen und eine andere meint „Ich habe viel über mich gelernt und ich kann damit umgehen.“ Handlungsanweisungen gibt es nicht, außer: hingehen, zuhören, reagieren.

Intensiv und vor allem ehrlich sprechen alle miteinander. Während der Begleitung eines Sterbenden, dass wird bald allen klar muss man sich auf sich selbst verlassen können, auf Intuition und Gefühl. Gleichzeitig muss man die eigenen Möglichkeiten erkennen und sich selbst reflektieren. Kein akademischer Grad, kein beruflicher Erfolg, kein Status ist hier von Bedeutung, Es geht um das Leben – auch im Sterben. Keine leichte Erkenntnis, die dem einen oder anderen Kursteilnehmer auch Grenzen aufzeigt.

Am letzten Kurstag scheint endlich die Sonne und noch einmal müssen alle Beteiligten sich bekennen: „Wo stehe ich mit meiner Entscheidung? Was fehlt mir noch? Bin ich stark genug?“ So unterschiedlich die Teilnehmer sind, so verschieden sind die Antworten. Nicht alle werden ihr Ehrenamt sofort antreten. Die Gruppe aber, da sind sich alle einig, bleibt einander treu. Sie ist zu einer Gemeinschaft geworden und sie werden sich weiter treffen. Einmal im Monat und auch zu regelmäßigen Supervisionen. Sie werden immer gewappnet sein, wenn ein Mensch und seine Angehörigen dem Unausweichlichen gegenüberstehen und ihre Unterstützung brauchen.

Gruppenfoto

Mitte

Herstelle Andachtsraum

andachtsraum

Hospizdienst Bad Arolsen, 20.04.2018

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